In Italien erhält jeder Bürger einen „Codice Fiscale“, eine Steuernummer. Sie ist die Grundlage für jede offizielle Handlung wie das Abschließen von Handyverträgen, Monatskarten im öffentlichen Nahverkehr und natürlich Anmeldung, Krankenversicherung, Miet- und Kaufverträge. Dieser Standard gilt auch für viele italienische Online-Shops.
Die Steuernummer ist eine individuelle Kombination aus Buchstaben und Ziffern, die sich aus dem Namen der Person, dem Geschlecht und Geburtsdatum sowie Geburtsort oder -land zusammensetzt. Man kann ihn einfach selber „berechnen“ – oder dies eine der einschlägigen Seiten im Internet machen lassen (Achtung: Vorname immer wie im Ausweis angeben, also auch Zweitnamen . . . ).
Die Steuernummer beantragen
Ausgestellt wird der Codice Fiscale kostenlos in der „Agenzia delle Entrate“, dem Finanzamt, vorort. Dafür reichen das Ausfüllen eines Formulars und der deutsche Personalausweis, denn auch Ausländer können ihn ohne Probleme beantragen.
Nach der Beantragung erhält man schon im Amt umgehend eine Bestätigung der Steuernummer als Ausdruck. Später kommt dann ein entsprechendes Plastikkärtchen an die angegebene Adresse. Bei Verlust dieser Karte muss man nicht unbedingt zum Amt, sondern kann die Ersatzkarte direkt per Internet beantragen. Wer (noch) in Deutschland lebt, kann den Codice Fiscale auch bei der nächsten italienischen Auslandsvertretung beantragen und dann mit der Bestätigung in Italien bei der entsprechenden Steuerbehörde abholen.
Wer bereits in Italien wohnhaft ist und die Tessera Sanitaria besitzt, hat damit schon ein ausreichendes Dokument für seine Geschäftstätigkeiten, denn auf der Krankenversicherungskarte ist die Steuernummer immer angegeben und sie ersetzt somit die karte vom Finanzamt.
Ein Tipp: Wer in italienischen Online-Shops bestellen möchte, muss normalerweise den Codice Fiscale eingeben. Hier haben im Ausland geborene User manchmal ein Problem, denn nicht jede Shop-Software erkennt die für Ausländer reservierten Buchstaben als Herkunfts-Provinz (EE) an. Hier hilft bislang leider nur tricksen und sich einen anderen Code ausdenken oder den Code eines waschechten Italieners „ausleihen“. Diese Fälle werden aber immer seltener.
(Der Artikel erschien erstmals 2016 und wurde laufend aktualisiert.)
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