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INPS-Voucher Teil 3: Was ändert sich mit dem Jobs Act? – Und wo führt das hin?

Die große Arbeitsmarktreform 2015 betrifft auch die Gelegenheitsjobs, die auf Basis von INPS-Vouchern entlohnt werden.
Mit dem Jobs Act erhöhte sich das Bruttoeinkommen, das jährlich mit Gelegenheitsjobs erzielt werden darf von 5.000 Euro auf 7.000 Euro. (Für Empfänger von Sozialleistungen bleibt es bei der Obergrenze von 3.000 Euro brutto.) Dabei muss sich das erwirtschaftete Einkommen auf mehrer Arbeitgeber zu je maximal 2.000 Euro aufteilen.

Die „buoni lavoro“ dürfen nicht mehr für Tätigkeiten eingesetzt werden, die auf Ausschreibungen beruhen. Hier wird noch ein Sondergesetz mit Ausnahmen erwartet.

Für Gelegenheitsarbeiten, die über 30 Arbeitstage hinausgehen, muss im Vorfeld die zuständige Aufsichtsbehörde (Direzione Territoriale del Lavoro) informiert werden.

Der Personenkreis, der mit INPS-Voucher entlohnt werden darf, ist ausgeweitet worden:

  • Arbeitslose können Gelegenheitsarbeiten ausführen, ohne dass sie darauf Einkommensteuern zahlen müssen oder ihren Status verlieren.
  • Auch häusliche Pflegekräfte können mit Vouchern entlohnt werden genauso wie Haushaltshilfen, Dogsitter, etc.
  • Bis auf Personen mit vollständiger Invalidität können auch Bezieher von Invalidenrente die „buoni lavoro“ beziehen.
  • Ausländer aus Nicht-EU-Ländern können die mit Vouchern entlohnten Arbeiten auf andere reguläre Tätigkeiten anrechnen lassen um ihre Aufenthaltsgenehmigung verlängern lassen zu können.
    Schüler dürfen Gelegenheitsjobs nurmehr in den Schulferien ausüben, regulär eingeschriebene Universitätsstudenten das ganze Jahr über.
  • Alle Arbeitnehmer, egal ob in Voll- oder Teilzeit und in befristetem oder unbefristetem Arbeitsverhältnis können legal ihren Nebenjobs mit INPS-Vouchern nachgehen.

Gelegentlich legal vergütet – ein Riesenerfolg?

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Ausgestellte INPS-Voucher 2008-2014, Quelle: ISTAT

 

Innerhalb der letzten sieben Jahre haben INPS-Voucher einen wahren Siegeszug angetreten: Ihre Nutzung ist von knapp einer halben Million Stück im Jahr 2008 auf fast 70 Millionen in 2014 angewachsen. Vor allem im Norden (Lombardei, Veneto, Emilia Romagna und Piemonte) werden sie eingesetzt.

Man sollte nun meinen, dass damit der Schwarzarbeit ein Schnippchen geschlagen werden kann und es Gelegenheitsarbeitern erleichtert wird, sich sozial absichern zu können. Und das ist sicher der Fall. Andererseits – wird es Arbeitgebern nun nicht einfach leichter gemacht, Personen legal ohne Arbeitsvertrag zu beschäftigen und ist das der richtige Impuls, um den Arbeitsmarkt zu stabilisieren?

 

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Quellen:
http://www.forexinfo.it/Buoni-Lavoro-INPS-cosa-sono-come
http://lavoro.ilportafoglio.info/2014/12/cosa-sono-i-voucher-lavoro-inps-e-come-funzionano.html
http://www.guidafisco.it/contribuenti-minimi-voucher-inps-1090
https://www.inps.it/webidentity/banchedatistatistiche/venduti/index.jsp

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Kommentare

  1. Hallo Maddin, entschuldige bitte die längere Antwortzeit. Wenn ich es richtig verstanden habe, kaufst Du das Auto in Italien und…

  2. Hallo Lennart, ich möchte einen gebrauchten BMW in Bologna bei einem Händler kaufen. Ist da eine Anzahlung unüblich? Es handelt…

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