, , ,

Freiberufler in Italien: IVA, INPS und ein kleiner Tipp zum Sparen

Eine Vorbemerkung: Bitte nagelt mich hier nicht fest! Die Informationen in diesem Artikel entspringen meiner persönlichen Erfahrung und eigenen Recherchen – ich bin weder Steuerberater noch Anwalt …
Also legen wir los:

Viele Auswanderer lassen sich in Italien als Freelancer nieder und versuchen so, ein kleines “Business” zu starten, oder gehen ihrem schon in Deutschland freiberuflich ausgeübten Job nach. Andere wiederum suchen eigentlich eine Arbeit im Angestelltenverhältnis, werden aber vom Arbeitgeber – wie unzählige Italiener – in die Scheinselbständigkeit gezwungen. Sie “werden eine partita IVA“, wie es in Italien inzwischen heißt.

Ein Selbstständiger ist in Italien nicht finanziell für Zeiten von Arbeitslosigkeit abgesichert, hat aber Anrecht auf Familienbeihilfe, Tagegeld im Falle eines Krankenhausaufenthaltes, fünf Monate Mutterschutz und krankheitsbedingte Arbeitsunfähigkeit. Im Ernstfall dann an diese Leistungen zu kommen, ist ein anderes Kapitel, weshalb die meisten Italiener es gar nicht erst versuchen.

Das “Regime Forfettario”

Das „Regime Forfettario“ ist ein vereinfachtes Steuersystem in Italien für Kleinunternehmer, Freiberufler und Selbstständige. Es wurde eingeführt, um Bürokratie abzubauen und die Steuerlast für kleinere Unternehmen zu verringern.

Nutzen kann das Regime, wer folgende Grenzen einhält:

  • Jahresumsatz bis 85.000 €
  • Keine Beteiligung an Personengesellschaften oder Kapitalgesellschaften
  • Keine Angestelltenverhältnisse mit dem Hauptauftraggeber im aktuellen oder vorherigen Jahr
  • Wohnsitz in Italien
  • Nicht in einem anderen Sonderregime

Besteuerung

Statt normaler Einkommensteuer (Irpef) zahlt man eine Einheitssteuer (imposta sostitutiva) von 15% (Für die ersten 5 Jahre bei neuen Tätigkeiten („start-up“) – nur 5%, wenn bestimmte Voraussetzungen erfüllt sind).

Das zu versteuernde Einkommen wird pauschal berechnet – nicht anhand realer Ausgaben. Man muss also keine tatsächlichen Ausgaben nachweisen – darum heißt es „forfettario“.

Der für die Höhe der automatisch angenommenen Ausgaben herangezogene „Coefficiente di Redditività“ (Ertragskoeffizient) variiert je nach Tätigkeitsart (ATECO-Code) und bestimmt, wie viel Prozent der Einnahmen als Gewinn versteuert werden müssen. Der Rest wird pauschal als Betriebsausgabe angenommen, ohne dass man Belege benötigt.

Hier eine Übersicht der aktuellen Sätze (2024/2025):

TätigkeitATECO-Code BeispielKoeffizient
Freie Berufe (z. B. Berater, Designer, IT)z. B. 74.10.2178 %
Handel (Einzel-/Großhandel)z. B. 47.19.1040 %
Herstellung von Waren / Handwerkz. B. 10.71.1067 %
Gastronomie (Restaurants, Bars)z. B. 56.10.1140 %
Transportdienstleistungenz. B. 49.41.0062 %
Vermietung von Immobilien (privat)z. B. 68.20.0184 %
Bau und Baunebengewerbez. B. 43.21.0186 %
Landwirtschaft (kleinere Betriebe)z. B. 01.11.1040–67 % je nach Unterkategorie
Quelle: assistenzafiscale.net/faq

Zur Verdeutlichung, nach Adam Riese: Eine Beispielrechnung für Freiberufler, wie z.B. Berater, Designer, … (78 %):

  • Einnahmen: 30.000 €
  • Gewinn laut forfettario: 30.000 × 78 % = 23.400 €
  • Steuer (15 %): 3.510 €

Buchführung & Rechnungsstellung

  • Keine doppelte Buchführung
  • Kein IVA (Umsatzsteuer), aber Pflicht zur IVA-Befreiungserklärung auf Rechnungen
  • Keine elektronische Rechnung nötig (außer bei bestimmten Kunden oder Umsatz > 25.000 €)

Elektronische Rechnung

Die Erstellung elektronischer Rechnungen übernehmen Steuerberater normalerweise nicht für einen, sondern man muss da alleine „durch“.

Es gibt zwar Softwares, die intuitiv zu bedienen sind und die elektronischen Rechnungen erstellen. Allerdings kann man es auch ganz alleine schaffen – einfach in das eigene Profil beim Finanzamt einloggen und direkt darin arbeiten. Gut auch: Die Rechnung ist so schon beim Finanzamt gespeichert, man muss sich keine Gedanken über eine gesonderte „fälschungssichere“ Aufbewahrung machen. Und es ist kostenlos.

Tipp beim Stellen von Rechnungen: Bis 4% der Abgabe an das INPS können auf den Rechnungsempfänger abgewälzt werden („Rivalsa INPS“). In Italien weiß das jeder, mit dem man beruflich zu tun hat. Sowohl italienische als auch ausländische Firmen müssen dem Freiberufler zwar nicht entgegenkommen, tun es aber meist.

Internationale Rechnungen: Intrastat-Meldung nicht vergessen!

Alle Rechnungen, die man Unternehmen außerhalb Italiens stellt, unterliegen der Meldepflicht bei Intrastat. Man kann sie immer gesammelt für jedes Trimester erstellen. Um ehrlich zu sein: Mein Steuerberater macht die Meldungen immer fertig und ich unterschreibe nur noch. Ich habe aber gehört, es gäbe Freiberufler, die auch das selber machen können.

Adressänderungen

Bei einem Umzug innerhalb Italiens muss die neue Adresse natürlich auch bei Finanzamt und INPS gemeldet werden. Beim INPS reichte es bei mir, die neue Adresse telefonisch durchzugeben. Beim Finanzamt ist es schwierig, da benötigt man eine Software für die Software für die Software – Kurzum: Die Aktualisierung des Wohnsitzes sollte man immer direkt dem Steuerberater übergeben.

Sozialversicherungsbeiträge beim INPS

Der Pflichtbeitrag an das INPS (Istituto Nazionale della Previdenza Sociale) in Italien ist die gesetzliche Sozialversicherungsabgabe, die von selbstständig Erwerbstätigen, Freiberuflern, Arbeitnehmern und Unternehmen entrichtet werden muss. Diese Beiträge dienen dazu, Sozialleistungen wie Rente, Krankenversicherung, Mutterschaftsgeld, Arbeitslosengeld usw. zu finanzieren.

Die Beitragspflicht und -höhe variiert je nach beruflicher Tätigkeit, und zwar insbesondere in Bezug auf:

1. Selbstständige ohne Berufsverband (Gestione Separata)

  • Beitragssatz (2025, Stand aktuell): ca. 25 % des Netto-Einkommens.
  • Diese Regelung gilt z. B. für viele Freelancer, Start-ups, Digitalnomaden, die keiner Kammer oder keinem Berufsverband angehören (z. B. IT-Berater, Designer, Texter).
  • Mindestgrenze für die Beitragspflicht liegt bei einem gewissen Mindesteinkommen (jährlich festgelegt).

2. Freiberufler mit Kammerzugehörigkeit (z. B. Architekten, Anwälte, Ärzte)

  • Diese zahlen an ihr eigenes Versorgungssystem (Cassa di Previdenza), nicht direkt an das INPS.
  • Die Beitragssätze und Leistungen variieren stark je nach Kammer (z. B. Architekten: ca. 14–26 %).
  • Trotzdem sind sie verpflichtet, Sozialabgaben zu leisten – eben nur an ihre zuständige Kasse.

3. Gewerbetreibende & Handwerker (Artigiani & Commercianti)

  • Zahlen an die INPS – gestione commercianti/artigiani.
  • Beitragssätze (2025): ca. 24 % des Einkommens + fester Mindestbeitrag (rund 4.500 € im Jahr, auch bei niedrigem Einkommen).
  • Je nach Einkommenshöhe kann der effektive Beitrag sehr hoch ausfallen.

Wichtig:

  • Wer sich in Italien selbstständig macht, muss sich aktiv bei der INPS anmelden.
  • Es gibt einige Ermäßigungen für Jungunternehmer, z. B. reduzierte Sätze in den ersten Jahren (z. B. 35 % Rabatt auf Beiträge).
  • Die Abgabe ist unabhängig von der Steuer – sie ist zusätzlich zur Einkommenssteuer zu zahlen.

Einen Steuerberater suchen?

Steuerberater, die sich um Freiberufler kümmern, verlangen ab etwa 500 Euro im Jahr für ihre Dienste. Die meisten Freiberufler haben einen Commercialista, der sich um Meldepflichten, Beitragszahlungen, Rechnungserstellung und die Erklärungen dazu kümmert.

Nichts ändert sich in Italien so schnell wie Gesetze. Und gerade was Steuern und Sozialabgaben angeht, wird es mit jeder Norm meist komplizierter, nicht einfacher. Selbst pfiffige Italiener verzweifeln an den stetigen Neuerungen und sind nach einem Anruf oder Besuch beim Finanzamt auch nicht klüger.

Außerdem gibt es regelmäßig Probleme mit der Software, mit der man seine jeweiligen Deklarationen abgibt.

Zudem beißt sich der Fiskus schnell fest, wenn etwas nicht stimmt, und es wird schwierig, jemanden beim Finanzamt zu finden, der gleichzeitig kompetent und gewillt ist, eine komplizierte Sachlage gemeinsam (und wohlwollend) zu betrachten.

Zusammenfassend: Man steht auch mit einem Steuerberater an der Seite immer mit einem Bein im Gefängnis. Aber zumindest spart man sich das Geld für Psychotherapeutin und kompulsives Shopping.

Der Artikel stammt vom 12. August 2015, wurde aber komplett neu überarbeitet.

42 Antworten zu „Freiberufler in Italien: IVA, INPS und ein kleiner Tipp zum Sparen“

  1. Avatar von Frank Prümmer

    Hallo Kim,
    ich suche dringenden Rat. Ich habe vor als Freelancer nach Italien auszuwandern.
    Ich arbeite als Szenenbildner für Film und Fernsehen. Zusammen mit meiner Frau besitze ich ein kleines Fereinhaus in Ligurien. Jetzt hätte ich gerne gewust wie ich das alles mit Ummeldung, Krankenkasse etc. sicher und schnell in die Wege leiten kann. Generell habe ich mich schon ein wenig informiert. Eine Steuernummer habe ich bereits. Speziell brauche ich genaue Infos über die Möglichkeit der Mitgliedschaft in der gesetzlichen Krankenkasse Italiens. Komme ich da rein, zu welchen Bedingungen bzw unter welchen Vorraussetzungen? Den Artikel dazu auf Eurer Seite habe ich schon gelesen. Da ich hier in Deutschland privarversichert bin und aus dieser gerne über die Anmeldung Italien raus möchte, ausserdem das Arbeiten auf Rechnung in meinem Bereich in Deutschland immer komplzierter wird (die Rentenkasse will Einzahler), glaube ich, dass es alles nicht so einfach sein könnte. Ich suche einen/e kompententen/e Ansprechpartner*in, um diese Details zu klären. Kannst Du mir da helfen oder eine entsprechende Person benennen? Im Netz finde ich unterschiedliche und daher nicht eindeutige Antworten. Freue mich über Deine Rückmeldung. Mit besten Grüssen , Frank

    1. Avatar von Kim Kruse
      Kim Kruse

      Hallo Frank, also Du möchtest im Prinzip in Italien als Freiberufler arbeiten, von Italien aus Deine Rechnugnen schreiben und in die Italienische Pensionskasse einzahlen sowie in Italien Steuern zahlen, korrekt?
      Dann musst Du zuerst in Italien Deinen Wohnsitz anmelden. Dazu wirst Du eine private italienische KV benötigen. Das Handling ist von Comune zu Comune aber unterschiedlich. Frag am besten dort nach, wo Du Dich letztendlich anmelden möchtest. Du kannst danach zum ASL gehen und dort Deine KV erhalten. Die ersten 5 Jahre musst Du jedes Jahr einen Folgeantrag für diese KV-Karte stellen. Danach kannst Du Dir Deinen „soggiorno permanente“ in der Comune bestätigen lassen und bekommst auch die dauerhafte KV. Für die KV-Beantragung fragen die Schalterbeamten eigentlich immer nach dem Arbeitsvertrag bzw die letzten 3 Lohnabrechnungen. Wie sie das bei Freiberuflern halten, weiss ich nicht. Evtl. reicht ein Vermögensnachweis oder Deine letzten Steuererklärungen. Am einfachsten wäre es, wenn Du speziell für Deinen Fall im ASL Deines neuen Wohnortes nachfragst, was sie benötigen.
      Denke dran, dass Du Dich dann eigentlich in Deutschland abmelden musst, und in Italien bei der Steuererklärung auch deutsche Vermögenswerte angeben musst.
      Ich hoffe, das hilft weiter …
      LG
      Kim

  2. Avatar von Nicole Obier
    Nicole Obier

    Guten Morgen,
    bin 57 und möchte gerne meine Spinning Fitness Stunde im Aquarena Brixen weitergeben. Im Dezember 2024 wurde mitgeteilt, dass mich die Stadtwerke Brixen nicht mehr melden können und ich meine Stunde nicht mehr unterrichten kann.
    Was kann ich unternehmen?
    Freue mich dankbar über eine Rückantwort!
    Nicole Obier

  3. Avatar von Thomas Kofler
    Thomas Kofler

    Hallo ich bin seit 16 jahren selbständig
    Und ich bin seit 4 monaten im krankenstand wegen eines kniebroblemes möchte nur wissen ob ich geld von IMPS bekommen kann

  4. Avatar von Aaron
    Aaron

    Guten Abend, ich bin 29 Jahre alt und verheiratet mit 2 Töchtern im Alter von 5 und 3 Jahren.
    Mein Vater kommt aus Apulien, allerdings bin ich in Deutschland geboren und habe mein ganzes Leben in Deutschland gelebt.
    Nun zieht es uns tatsächlich nach Apulien und ich würde mich gerne, mit einer Art Foodtruck, selbstständig machen.
    Ich würde mit einem ordentlichen Eigenkapital nach Italien kommen.
    Aus den Kommentaren kann ich rauslesen, dass ein Steuerberater sehr zum Vorteil sein könnte.
    Gibt es in Apulien eine Art Gründungszuschuss für Einwanderer und auf was muss ich mich finanziell grob gefasst machen (Abgaben)?
    Ich muss nicht reich werden, aber es wäre schade, wenn ich letztlich aufgrund zu hoher Abgaben jeden Monat jeden Cent umdrehen müsste.

    Vielen lieben Dank für deine Infos und Hilfsbereitschaft

    1. Avatar von Kim Kruse
      Kim Kruse

      Hallo Aaron, hast Du eine bestimmte Gemeinde als Wohnsitz im Auge? Dann wäre es vielleicht am Besten, die Handelskammer vor Ort zu kontaktieren. Oder einen Steuerberater dort.
      Es gibt ja Gemeinden, die neuen Residenten bestimmte „Benefits“ geben. Manchmal Wifi oder so, nichts spektakuläres. Aber wer weiß, vielleicht hat da ein Bürgermeister ein cooles Projekt/Finanzierung für junge Selbständige an Land gezogen …
      Ich wünsche Dir und Deiner Familie viel Erfolg!!!
      LG
      kim

  5. Avatar von Manuel Wild
    Manuel Wild

    Guten Tag sehr geehrte Handelskammer Bozen ich bin 16 jahre alt und hätte einpaar fragen:
    -Kann ich mit 16 Jahren ein gewerbe anmelden?
    -Wie bekomme ich eine Steueridentifikationsnummer?
    -wie hoch ist der Grundfreibetrag (wo man keine Steuern zahlen muss) in Südtirol?
    -wie kann ich Shopify,Shopify Payments, Printify,Zahlungsanbieter wie Paypal,Klarna usw. Nutzen wenn ich erst 16 Jahre alt bin?
    -kann ich mit 16 Jahren rechnungen für kunden erstellen?

    Ich hoffe Sie erhalten meine nachricht und beantworten so schnell wie möglich meine Fragen.
    Aufwiedersehen Lg:Manuel

    1. Avatar von Kim Kruse
      Kim Kruse

      Hallo Manuel, die Seite der Handelskammer Bozen findest Du hier: https://www.handelskammer.bz.it/de
      Ich kann Dir bei den Fragen leider nicht gut weiterhelfen, da sie sehr speziell sind.
      Wenn Du eine Antwort der Handelskammer hast, wäre es super, wenn Du sie auch hier posten könntest, damit wir die Infos für die Leser auch hier haben.
      Einen schönen Tag und LG,
      Kim

  6. Avatar von Katrin Scheidecker
    Katrin Scheidecker

    woow,
    vielen lieben Dank für die vielen tollen Tipps und Kommentare.
    Es war für mich sehr interessant und inforeich.
    ich lebe aktuell in Italien und nun überlege ich, etwas gegen die enormen Mengen von Plastikmüll hier in Apulien, im Salento zu unternehmen.
    Da hier kaum jemand Deutsch oder Englisch spricht, bin ich für eure Infos sehr dankbar.
    In Deutschland könnte ich einen gemeinnützigen Verein gründen, was bei meinem Anlauf dort nur wegen Corona ausgebremst wurde. Hier habe ich das Gefühl, dass es die Italiener kaum interessiert wieviel Plastik verwendet wird und wahrscheinlich nicht genug Mitglieder zur Gründung finden werde. Ich gebe aber nicht auf. Deshalb überlege ich es selbständig zu tun, oder eine kleine Firma zu gründen, um Bambusmaterialien importieren zu können bis ich meinem Ziel näher komme es selbst anzupflanzen und hier vor Ort produzieren kann. ich hab im Internet bereits gefunden, dass es hier auch Förderprogramme gibt, nur ist mein italienisch nach ein paar Monaten hier noch nicht gut genug, leider. Tipp oder Idee? Vielen lieben Dank von Katrin

    1. Avatar von Alexandra
      Alexandra

      Hallo liebe Katrin,
      deine Idee klingt wirklich super. Ich arbeite im Gastgewerbe bin gebürtig aus Italien (Südtirol um genau zu sein) und arbeite auch hier im Hotel meiner Mutter. Da ich sehr viel Kontakt zu Gästen aus dem Rest von Italien habe und mich viel mit ihnen unterhalte und gerne Gewohnheiten usw. beobachte (gerade auch wenn ich selbst in Urlaub) kann ich dir nur 100% recht geben, wenn du sagst, dass es nur sehr wenige Italiener zu interessieren scheint (zumindest wirkt es so) bzw. zu stören scheint dass überall Plastik rumliegt. Wir haben hier im Hotel häufig das Problem, dass italienische Gäste darauf bestehen Plastikflaschen (die ich nicht verkaufe) anstelle der Glasflaschen zu kaufen. Meines Erachtens nach fehlt es hier komplett an der „Aufklärung“ der Menschen, denn spätestens wenn man weiß wie ungesund Plastil für den menschlichen Körper ist wird doch jeder umdenken. Aber naja… was die Fördermöglichkeiten angeht weiß ich leider nicht wirklich Bescheid, solltest du aber Hilfe brauchen mit dem Italienisch kannst du dich gerne bei mir melden.
      Mit lieben Grüßen
      Alexandra

    2. Avatar von Philipp
      Philipp

      Hallo
      Ich werde im April dazustoßen in die Region um lecce also den salento
      Und möchte mich dort auch selbstständig machen
      Vielleicht kann man sich gegenseitig unterstützen

  7. Avatar von Franco
    Franco

    Hallo, ich Arbeite und Lebe in Deutschland, ich habe die möglichkeit in Sizilien ein kleinen Kiosk/Bar am Strand zu betreiben und möchte das sehr gerne machen weil ich einfach den Sommer liebe. Ich würde für die Sommerzeit 4 Monate runter nach Sizilien und danach zurück nach Deutschland und weiter hier Arbeiten. Die Frage ist könnte ich ein Kleingewerbe in Deutschland anmelden und den Kiosk in italien betreibe ? Ist sowas überhaupt möglich ? Oder was habe ich überhaupt für möglichkeiten ? Danke Franco

  8. Avatar von Teresa
    Teresa

    Private Krankenversicherung
    Hallo und vielen Dank für diesen sehr hilfreichen Beitrag! Auch ich möchte nach drei Jahren Studium und Praktika in Italien mich als Selbstständige melden. Hierzu möchte ich zu allererst meinen Wohnsitz (residenza) von Deutschland nach Italien verlegen. Beim Anmeldungsverfahren wurde mir nun gesagt, dass ich für mindestens 1 Jahr über eine private Krankenversicherung versichert sein muss. Meine Frage: Hat irgend jemand Erfahrung damit gemacht? Kann mir jemand eine Krankenversicherung empfehlen? Vielen Dank

    1. Avatar von Dennis Mair
      Dennis Mair

      Hallo Teresa,
      In Bezug auf die Krankenversicherung kann ich dir einige Tipps mitgeben. Die OVB-Brixen macht einen unabhängen Vergleich der Produkte. Kannst dich dort gerne melden.

    2. Avatar von Christiane
      Christiane

      Ich kann die Versicherung WAI empfehlen, ist günstig und wurde von meiner Communale (in Emilia-Romagna) akzeptiert. Alles Gute!
      https://www.insuranceitaly.it/

  9. Avatar von Jo
    Jo

    Danke für die Tipps. Mein Einkommen kommt ca zu 50 % aus Italien, zu 50 % aus Frankreich. Seit Jahren plane ich den Umzug nach Italien, aber: die dortigen Vorschriften, Bußgelder bei auch geringsten Fehlern in der Steuererklärung (nicht mal in Deutschland habe ich seinerzeit immer die richtigen Kästchen ausgefüllt, und das deutsche Finanzamt hat trotzdem keinen Aufstand gemacht) lassen mich den Umzug nach Italien zunehmend überdenken. Frankreich ist inzwischen eine echte Alternative für mich, da dort ein recht einfaches Steuermodell für Kleinunternehmer besteht, wobei das Einkommen dann auf ca um die 36.000 p/a begrenzt ist. Oder ich bleib einfach in Malta, wo Steuern und Sozialabgaben überschaubar sind und das System für Kleinunternehmer wirklich kein Buch mit sieben Siegeln ist. Aber: irgendwann will ich wieder auf dem Kontinent leben. Deutschland ist keine Alternative für mich: wegen der privaten KV, die wirklich nur taugt, wenn man kerngesund ist und weil meine Auftraggeber fast zu 100 % in Italien und Frankreich sind. In Deutschland hätte ich außerhalb von Berlin gar nicht das Lebensumfeld für meine Arbeit (hier auf Malta lebe ich praktisch unter Italienern, Franzosen und Maltesern natürlich auch, spreche die Sprachen dauernd), hinzu kommt die zweite Miete (Nebenkosten) in Deutschland: klimatisch bedingt. Für eine Anstellung in D bin ich zu alt und auch nicht mehr gewillt wie ein verrückter von Termin zu Termin zu rennen (bin Jurist), mit der dortigen Arbeitsmentalität komme ich nach 8 Jahren im Ausland schwer klar. Ich würde ja gerne nach Italien ziehen, aber das komplizierte regime fiscale ist für mich ein echter Standortnachteil. Will sagen: Es gibt durchaus Alternativen in Europa für Kleinunternehmer.

  10. Avatar von Markus Ganz
    Markus Ganz

    Hallo, zunächst Gratulation zu dieser Website! Frage: Ich male Aquarelle in Südtirol, wohne dort seit 1,5 Jahren – ohne Einkommen. Das Interesse an meinen Bildern wächst, ich darf jetzt einige Bilder in einem Schaufenster aushängen. Muss ich nun ein Gewerbe anmelden? Steuernummer angeben? Ich habe ja noch gar keine Einnahmen… bin etwas ratlos… Viele Grüsse Markus

    1. Avatar von Kim Kruse
      Kim Kruse

      Hallo Markus, toll, dass Deine Kunst ankommt!!!
      Ich würde Dir raten, mal einen Steuerberater aufzusuchen, denn ja: Ab einem bestimmten Einkommen musst Du schon Abgaben leisten. Und überhaupt – Man muss in Italien eigentlich auch ausweisen, was man auf einem (zB dem deutschen) Auslandskonto rumliegen hat, etc. Also bevor Fiskus und INPS riechen, dass Du über Vermögen verfügst, ohne hier Steuern und Abgaben zu zahlen, und Dir auf die Pelle rücken, solltest Du Dich mal absichern, dass alles korrekt läuft.
      Und Du kannst auch als Geringverdiener Rechnungen und so schreiben. Lass Dich einfach mal beraten.
      LG
      Kim

      1. Avatar von Markus Ganz
        Markus Ganz

        Vielen Dank für die Antwort. Das mit den Steuerberatern hier in Südtirol ist so eine Sache… da hab ich kein Vertrauen. Ich musste vor 2 Jahren 10.000€ bezahlen, weil ein solcher angeblich 100 Stunden recherchieren musste… Nach langen Diskussionen und Briefwechsel einigten wir uns auf 5.000€ für eine Beratung und eine Erklärung… An alle: Preise immer vorher klären!

  11. Avatar von Sebastian
    Sebastian

    Schöner Artikel!

    Ich hatte kürzlich ein angenehmes, aber auch irgendwie ernüchterndes Vorstellungsgespräch für einen Job in Mailand: Es hat sich herausgestellt, dass der potenzielle Arbeitgeber nur selbstständige Mitarbeiter „einstellt“ mit der sogenannten PARTITA IVA. Klingt ein bisschen nach Scheinselbständigkeit. Für mich als immer noch fest angestellter erstmal etwas einschüchternd, will ich aber die Flinte nicht gleich ins Korn werfen und frage mich, was es wirklich bedeutet so in Italien zu arbeiten. Welche Nachteile (Leistungen, Steuern, etc.) hätte man dort tatsächlich im Vergleich zu einer Festanstellung?

    Vielleicht gibt es ja jemanden hier, der schon ähnliche Erfahrungen hier teilen kann oder sich damit auskennt?

    Vielen Dank und liebste Grüße,
    Sebastian

    1. Avatar von kim
      kim

      Hallo Sebastian,
      je nach Job und Unternehmensgröße wird es wohl noch häufig vorkommen, dass kein normaler Arbeitsvertrag angeboten wird. Architekten, Journalisten, viele Ärzte sind oft Scheinselbständig. Das liegt daran, dass Unternehmer in Italien einmal fest angestellte Mitarbeiter nur sehr schwer losbekommen.
      Und es gibt eigentlich keine Vorteile, nur Nachteile. ZB bei Krankheit, Elternzeit, etc.
      Ich würde es aber trotzdem immer wieder tun!
      LG
      Kim

      1. Avatar von Sebastian
        Sebastian

        Hey Kim, danke für die schnelle Antwort!

        Warst/bist du bei einem italienischen Unternehmen selbständig angestellt? Könntest du noch ein kleines bisschen mehr auf die Nachteile eingehen? Sie scheinen ja wohl doch nicht so gravierend zu sein 🙂

        Lieben Dank und beste Grüße,
        Sebastian

        1. Avatar von Kim Kruse
          Kim Kruse

          Hi Sebastian, jedes Unternehmen handelt da unterschiedlich. Manche nutzen es halt aus, dass Du keine Angestelltenverhältnis hast und zahlen Dir keine Feiertagszuschläge und Urlaubs- und Weihnachtsgeld. Außerdem gehen sie davon aus dass Du unbezahlte Überstunden machst und bei eventuellen Geschäftsfahrten bekommst Du nur einen lächerlichen Rimborso Spese.
          Steuern und Abgaben muss Du selber kalkulieren (kein Spaß) und zahlen und/oder einen Steuerberater haben. Bei den durchnittlichen Einnahmen als PartitaIVA keine geringe Ausgabe.
          Und wenn es dann um Elterngeld und Krankengeld geht, dann hast Du eben auch Probleme mit INPS und Co. Denn nicht nur kümmert sich nicht Dein Personalbüro um alles, sondern Du selber musst Dich durch die italienische Bürokratie hangeln. Und mit wesentlich weniger Geld rechnen als Angestellte bei vergleichbarem Job.
          (Ich war sowohl in italienischen Unternehmen angestellt als auch Partita IVA).
          Also gravierend sind diese Sachen tatsächlich alle nicht, aber das kommt halt auf Dein Nervengerüst an. Und auf das Unternehmen über das Du nachdenkst. Wenn es groß ist, kannst Du ha vielleicht auf evtl. Foren mal nachforschen, wie zufrieden die Arbeitnehmer dort sind. Oder einfach Augen zu und durch 😉
          Viel Erfolg auf jeden Fall und LG
          Kim

  12. Avatar von Sandra
    Sandra

    Ich habe mit großem Interesse deinen Artikel gelesen. Da ich bald nach Italien „auswandere“ und dort als Freiberuflerin arbeiten werde, stellen sich mir natürlich noch einige Fragen. Vielleicht ist hier jemand in der Lage zu helfen? Das wäre so toll :)))

    1. Was ist ein Bollo?

    2. Kennt jemand einen deutsch sprechenden Steuerberater in Italien (Z.B. Rom)?

    3. Wie oder wo melde ich dieses „regime de minimi“ an? Ich bin unter 35 und werde unter 30.000 € verdienen im Jahr und werde das erste Mal nach Italien ziehen.

    Ich hoffe, jemand kann mir hier weiterhelfen. Würde mich sehr über hilfreiche Tipps freuen (wobei der Artikel schon extrem hilfreich ist)

    1. Avatar von kim
      kim

      Hallo Sandra,
      Danke für Deinen Kommentar!
      Ein „Bollo“ ist eine Steuermarke. Die musst Du für alle möglichen amtlichen Vorgänge im Tabakladen kaufen und dann mit ins Amt bringen/auf Rechnungen kleben /….
      Die jeweils zuständige Stelle, die diese Marke von Dir will, sagt Dir vorher, welcher Betrag zu kaufen ist.
      Ich habe einen guten Steuerberater gefunden, der auch auf Distanz berät und sich um alles kümmert. Er ist deutschsprachig. Kann ihn nur empfehlen: http://www.reschbernhard.it/
      Ich würde auch die Anmeldung direkt einen Steuerberater machen lassen.
      LG
      Kim

  13. Avatar von Louise

    Oh, wie gut, dass ihr das sagt. Eine Nichte möchte jetzt nach Italien auswandern. Sie meinte, sie könne das auch ohne Steuerberater. Sie will sich mit einem Ökobauernhof selbstständig machen und nachhaltigen Tourismus anbieten. Man übersieht ja so viel bei der Selbstständigkeit, wenn man nicht darauf achtet.

    1. Avatar von Maurizio
      Maurizio

      Hallo
      Und ist sie schon auf dem Bauernhof
      Liebe grüße
      Maurizio

  14. Avatar von Julia

    Hallo Kim, ich hab ja bei euch schon viel gelesen und erfahren, was auch für mich sehr hilfreich war. Nun bin ich aktuell aber mit meinem Latein etwas am Ende. Seit ich nun in Italien steuerpflichtig bin, muss ich natürlich auch meine Rechnungen etwas anders gestalten. Nun hab ich das Dilemma, dass ich mir meine aktuellen Kunden in Deutschland ja nicht vergrätzen will, aber auch die 4% Rivalsa nur bedingt gern selbst zahlen will. Mein Steuerberater meint, meine Kunden können die absetzen. Ich selbst finde dazu nichts und nicht alle meine Auftraggeber haben einen Steuerberater, weil einige davon selbst Kleinunternehmer sind, wo das ja nicht zwingend notwendig ist. Hast Du Erfahrungen damit, ob deutsche Kunden die Rivalsa INPS (vollständig) in Deutschland absetzen können und somit erstattet bekommen? (Ich weiß, dass eine Auskunft von Dir keine Steuerberatung ersetzt, habe auch alle Kunden rechtzeitig darauf vorbereitet und sie auf ihre Steuerberater losgelassen, zwecks conferma der Info von meinem commercialista (mit den längsten und engsten Stammkunden find ich da bestimmt eine Lösung, so oder so), aber falls Du da eventuell etwas weißt, könnt ich denen zumindest nochmal beschwichtigen, dass sie sich die 4% vom Fiskus wiederholen können.)
    LG aus Bari und Danke schon mal für deinen Tipp und deine Einschätzung. Julia

    1. Avatar von kim
      kim

      Hallo Julia, oje, da muss ich passen! Ich habe bei der deutschen Firma angefragt, die immer brav meine Rivalsa INPS zahlt, aber die Chefin meint, dass sie das komplett ihrem Steuerberater überlassen hat, und einfach nur hofft, dass er es richtig abrechnet. Denn „normal“ ist eigentlich nur die Rivalsa für Mehrwertsteuer (für die Abrechnungen mit Italien ja nichtmal das :)), das mit dem INPS ist ja eigentlich eine Beteiligung an den Kosten für die italienische Sozialversicherung. Und ich fürchte, da musst Du einen Steuerberater fragen der auf internationale Fragen spezialisiert ist…
      Sollte ich was hilfreicheres erfahren, melde ich mich!
      LG
      kim

  15. Avatar von evelyn
    evelyn

    Also bei den unglaublich hohen Abgaben in Italien für Slebständige, fällt es mir überhuapt nicht schwer die Entscheidung gegen Italien zu treffen.
    Das ist ja unglaublich 30% Rentenversicherung !!!
    Auch wenn ich Italien wirklich liebe, aber das geht zu weit.
    Da bleib ich doch lieber in Spanien und meite mir von den vielen Tausend Euro die ich an Abgaben spare 5-6 Monate im Jahr eine Ferienwohnung in Italien. 🙂

  16. Avatar von Chris
    Chris

    Liest sich ja doch ein bischen abschreckend, ständig mit einem Bein als Freiberufler in Italien im Knast zu stehen. Dabei überlege ich genau das gerade. Nämlich von Shanghai nach Mailand. Ich bin 56 und Fotograf. Was ich keinesfalls möchte ist, ständig im Clinch mit Behörden zu liegen. Sind die „Jungs“ da eher entspannt oder weniger…?

    1. Avatar von kim

      Hallo Chris, naja, es kann ganz lange gut gehen …
      Ernsthaft: Ich habe immer brav alles gezahlt. Dann hat das Finanzamt einen Fehler in der Berechnung gemacht und will eine Nachzahlung. Unberechtigterweise, wie mein Steuerberater seitenlang nachweist. Das verstehen auch manche Sachbearbeiter, aber nicht der Zustaendige. Deshalb muss ich nun entweder eine unberechtgte Nachzahlung leisten, oder den Rechtsweg gehen, und der ist lang. Und teuer. Ich meine, gerade wenn man kein Rieseneinkommen hat, kann nicht viel passieren. Aber falls Unstimmigkeiten auftauchen, ist man in der nicht funktionierenden italienischen Buerokratie schnell hilflos irgendwelchen Deppen ausgeliefert, die entweder was nicht peilen oder peilen wollen. Und aus der Nummer raus zu kommen kostet Nerven.
      Soll Dich aber nicht abhalten!
      Schick ein paar schoene Fotos aus der heimlichen Hauptstadt, wenn Du angekommen bist 🙂
      Kim

  17. Avatar von Kampmann Martina
    Kampmann Martina

    Ich habe evtl in Betracht gezogen mit meinem Mann nach Südtirol aus der Schweiz auszuwandern weil mein Mann eine Anstellung dort bekommen kann.
    Ich bin im Nebenerwerb selbständig als Callcenter Agent und Mystery Shopper als auch beantworte ich Emails als Freiberufler. Wegen einer leichten Behinderung bin ich Hauptberuflich Hausfrau.
    Was für Kosten kommen auf mich zu in Südtirol, sprich Krankenkasse, Sozialab gaben. Mein geschätztes Jahreseinkommen vor steuern beträgt 12000 …..
    Was gibt es für Internet und Telefon Anbieter mit recht schneller Geschwindigkeit’Ich benötige auf jeden Fall einen Festnetz Anschluss und einen Router um mein Internetfähiges Telefon nutzen zu können.
    vielen Dank für die Antworten.

    1. Avatar von kim

      Hallo Martina,
      die staatliche Krankenversicherung ist in Italien kostenlos, wenn man seinen Wohnsitz dort hat.
      Alles andere von Steuern bis Sozialabgaben ist sehr variabel, ich komme da erfahrungsgemäß auf etwa 40% des Brutto-Einkommens und kann nur empfehlen, mit einem Steuerberater zu sprechen, bevor Sie die PartitaIVA eröffnen und loslegen.
      Was Internet und Telefonanschlüsse angeht ist nicht überall gleichermaßen der Empfang gesichert, auch da vorher unbedingt prüfen, ob Ihr Wohnort abgedeckt ist und von welchem Anbieter. Das haben wir jeweils bei der Wohnungssuche berücksichtigt.
      Viele Grüße in die Schweiz!
      KIm

      1. Avatar von Kampmann Martina
        Kampmann Martina

        Hallo Kim,vielen Dank für die Antwort.
        Ich hatte gelesen das man als selbständiger für die Krankenversicherung
        genau wie in Deutschland selbst aufkommen muss und sich das nach dem Einkommen als Kleingewerblicher vor Steuern richtet.Warum sagten Sie dasdie Krankenversicherung kostenlos ist? Was wird von den italienisches Krankenkassen übernommen?
        Was ist die Partival IVA?
        LG
        Martina

        1. Avatar von kim

          Hallo Martina,
          der Krankenversicherungsschutz ist recht umfassend und steht jedem zu, der in Italien seinen Wohnsitz hat. Extra Beiträge muss man dafür nicht zahlen: (http://italien-inside.de/der-krankenversicherungsschutz-in-italien/). Die Wartezeiten sind lang, man muss für fachärztliche Behandlungen fast immer zuzahlen, aber alles in allem ist es ein guter Schutz. Ira hat das nochmal ausführlicher hier geschrieben: http://italien-inside.de/das-italienische-gesundheitssystem-ein-ueberblick/
          Die Partita IVA ist die Steuernummer, die man sich als Selbständige zulegen muss. Da wird es dann sogar bei der Beantragung schon komplizierter. In Südtirol gibt es deutschsprachige Beratung vor Ort in den meisten Städten: http://www.kvw.org/de/steuern-buchhaltung/ – wenn Sie wissen, in welche Stadt es geht, können Sie sich dort gut beraten lassen, wenn Sie keinen Steuerberater hinzuziehen möchten.
          Viele Grüße,
          Kim

  18. […] selbständig – und gehören dann zum immer größer werdenden Kreis der meist unfreiwilligen Kleinunternehmer „Partita IVA“ oder gründen eine kleine Cooperativa oder Personengesellschaft. Laut Verband der italienischen […]

  19. Avatar von kim

    Danke für Deinen Kommentar!
    Ich muss gestehen: ich kann Dich gut verstehen – als Freiberufler in Italien hat man immer das Gefühl, mit einem Bein im Gefängnis zu stehen, auch wenn man definitiv nichts auf dem Kerbholz hat. Und ja: Ich kenne wenige Deutsche, die in Italien arbeiten und ihre Residenza in Deutschland aufgegeben haben. Das trauen sich die wenigsten . . . Viel Erfolg trotzdem und wenn Du angekommen bist: Schreib uns, was Dich bewogen hat, es zu wagen und welche Tipps Du weitergeben möchtest 🙂

    1. Avatar von Silvia
      Silvia

      Hallo Kim,

      Bin gerade auf deinen Beitrag gestossen auf der Suche nach steuerlichen Regelungen in Italien und fragte mich, wie Du es schaffst, nicht Deinen Wohnsitz in Deutschland aufzugeben obwohl Du in Italien lebst. Ich habe 15 Jahre lang in Italien gelebt, bin vor 9 Jahren zurück nach Deutschland und jetzt seit ein paar Monaten wieder in Italien. Wenn es ginge, würde ich auch meinen Wohnsitz in Deutschland behalten, was allerdings schwierig ist, da man sich ja praktisch die Hälfte des Jahres plus einen Tag in Deutschland aufhalten müsste. Bei mir ist das sicher nicht nachzuprüfen, allerdings habe ich eine schulpflichtige Tochter, die nun in Italien zur Schule geht seit ein paar Monaten, und von daher mehr als 6 Monate im Jahr sich hier aufhalten muss. Bleibt außerdem das Problem, der Krankenversicherung…
      Ich hatte bis vor 9 Jahren eine PARTITA IVA, die ich nun neu eröffnen müsste. Aber wenn ich es vermeiden könnte, wäre ich darüber sehr glücklich…
      Hast Du einen Ratschlag für mich? Liebe Grüße,
      Silvia

      1. Avatar von kim

        Hallo Silvia,
        danke für Deinen Kommentar 🙂
        Ich kenne viele Deutsche, die in Italien leben, aber den Wohnsitz in Deutschland haben und zum Teil sogar das KFZ dort laufen haben oder Kindergeld etc. beziehen.
        Für mich selber hatte ich mich seinerzeit entschieden – und damit laufe ich ganz gut – meine Partita IVA und meinen Wohnsitz mitsamt Krankenversicherung komplett in Italien anzumelden. Auch, weil ich einfach keine Lust hatte, immer zu gucken, wie ich welche Ausgaben rechtfertige, etc.
        Ich habe dann beim Standesamt meiner Heimatstadt in Deutschland nachgefragt, ob ich dort (bei meinen Eltern) einen Zweitwohnsitz beantragen kann. Allerdings ist es nach deutschem Recht nun so, dass, wenn man nur einen Wohnsitz in Deutschland anmeldet, dies automatisch der Erstwohnsitz wird. Insofern ist die „doppelte Wohnsitzerei“ denke ich kein Problem, zumal hat man mich selbst bei der Behörde nicht schief angeschaut oder so.
        Da ich eventuell meine Kinder in Deutschland bei meinem Wohnsitz regisrieren möchte (bis jetzt sind sie „nur“ Italiener), habe ich dort im Jugendamt angerufen, um zu wissen, wie man sich da korrekt verhält im Falle von Schulpflicht, kinderärztlichen Pflichtuntersuchungen, etc. Die Leiterin dort hat mir gesagt, dass man bei der Anmeldung einfach Bescheid geben kann, dass der Lebensmittelpunkt der Kinder im Ausland ist, und es so keine Probleme geben sollte. Natürlich darf man kein Kindergeld beantragen und die Kinder sind dort nicht krankenversichert.
        Ich bin mit der italienischen, kostenlosen, Versicherung aber auch rundum zufrieden bis jetzt.
        Lieben Gruß,
        Kim

  20. Avatar von Malta StoryTime

    Danke für die guten und wertvollen Tipps!

    Jetzt bereite ich mich seit Jahrzehnten auf den Umzug nach Italien vor, und: je näher er rückt desto schwerer fällt er mir! Nicht der Umzug von Deutschland nach Italien sondern: von Malta nach Italien. Ich habe schon als Student in Italien gelebt, bin in Italien als Anwalt vor Gericht aufgetreten, mein Einkommen kommt im Wesentlichen aus Italien, denn da sitzen die meisten meiner Kunden. Aber: im Gegensatz zur „lockeren“ Gangart der Malteser mit Freiberuflern schreckt mich die Prozedur in Italien immer mehr ab. Einige Dinge die ich in Malta in meiner zusätzlichen Tätigkeit als Fotograf ganz legal mache, sind in Italien schlichtweg verboten. Nach Italien kann ich immer wieder mal – wie in Deutschland – unter meiner italienischen Steuernummer projektbezogen als Übersetzer arbeiten. Aber wenn ich die kleine Insel verlasse und meinen Wohnsitz dort abmelde wird es schwer dorthin zurückzukehren. Malta ist mir inzwischen auch als Land ans Herz gewachsen; je länger ich fortbleibe, desto mehr merke ich das. Ich arbeite dort auch als Filmdarsteller -allerdings meistens schlecht bezahlt (im Gegensatz zu Deutschland und Italien. Dafür kenne ich in Malta den Botschafter, Politiker, ne Menge Künstler, Leute aus Film und Presse; persönlich ! Es ist wie ein Dorf. Die Liste der Pro- und Kontra-Argumente wird immer länger. In Italien würde ich einiges mehr verdienen – und ausgeben. Ich bin einigen Italienern seit Jahren sehr eng befreundet. Mit Italienern wie auch mit Maltesen habe ich Konzerte organisiert, stand mit ihnen vor und hinter der Kamera. Schwierig wenn man als Auswanderer übers Auswandern nachdenkt. Ich warte einfach noch mal ne Runde auf göttliche Eingebung!

  21. […] Jahr 2014 hat rund ein Viertel der in Italien als Selbständige eingetragenen („le partite IVA“) mit weniger als 9.455 Euro unterhalb der von der ISTAT […]

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.

neueste artikel


Themen

Arbeiten in Italien (6) Auswanderer-Portrait (7) Homeschooling (8) Immobilienkauf (8) INPS (9) Kindergeld (4) Rezension (10) Scheinselbständigkeit (4) Schulsystem (4) Unschooling (4)

Kommentare

Wenn wir Dir mit unseren Infos weiterhelfen konnten, freuen wir uns!
… und auch über eine kleine Spende