Ich war versucht, für diesen Beitrag eine neue Rubrik für dieses Blog zu eröffnen: Religion.
Auf meine banale Frage, inzwischen an verschiedene, waschechte Italiener, wie man mit „Dem Ding da“ (der klassischen Mokka) eigentlich umgehen, also in diesem Fall Kaffe kochen soll, habe ich so viele und immer geradezu humorlose Antworten erhalten, dass ich mich nie trauen würde zu behaupten, ich wäre in der Lage, Espresso zubereiten zu können.
Italiener erlebe ich eigentlich immer wohlwollend und ideologisch pragmatisch-flexibel. Aber beim Kaffekochen hört der Spass auf! Hier mal, was ich in den letzten sieben Jahren dazu gelernt habe.
Espresso in der Mokka-Kanne kochen:
- Kanne in der richtigen Grösse wählen. Eine Kanne für mehrere Portionen herzustellen, wäre ja zu praktisch. Nein. Es gibt jeweils – in jeder italienischen Küche – mindestens eine Mokka für 1 Tasse, 3 Tassen und 10 Tassen. Und nur zu oft auch die diversen Zwischengrößen.
- Kanne aufschrauben und in den unteren Behälter Leitungswasser rein. Für Anfänger gibt es einen Strich innen im Aluminium, Fortgeschrittene wissen: Der Wasserspiegel muss unter dem kleinen Ventil liegen.
- Filter aufsetzen und Kaffe einfüllen. Hier gibt es mehrere ideologische Strömungen. Ich hänge der „Haufen machen und nicht plattdrücken“-Fraktion an. Je höher der Kaffeehaufen, desto stärker wird der Kaffee.
- Kaffekanne FESTE zuschrauben, und bei KLEINER Flamme köcheln lassen.
- Wenn der Kaffee im oberen Teil der Kanne angeköchelt gekommen ist, ist es fast geschafft: UMRÜHREN nicht vergessen. Wer zu faul ist (ich), kann auch die jeweiligen Tassen in zwei Phasen füllen. So hat nicht einer die „Prülle“ und der andere den starken Espresso.
Achso: Natürlich muss die richtige Kaffeesorte genommen werden. Aber hierzu traue ich mich nicht, meine Meinung abzugeben, das wäre ja, wie Stellung zur besten Pasta-Marke zu beziehen . . .
Schreibe einen Kommentar