Kinderkrippe in Italien
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Babykrippen in Italien

In Italien können Babys bzw. Kleinkinder von drei Monaten bis drei Jahren in einer Krippe („asilo nido“) betreut werden.
Träger dieser Einrichtungen sind die Städte, private und kirchliche Träger oder Firmen. Vor allem bei den privaten Krippen gibt es eine recht große Auswahl.
Die städtischen Krippen bieten eine Betreuungszeit von 7:30 bis 18:00 Uhr an. Aufgepasst, zum Teil sind die Krippen sehr penibel was das genaue Einhalten der Uhrzeiten angeht. Da kann es schon vorkommen, dass man bei zwei Minuten Verspätung komisch angeschaut wird. In der Regel gibt es auch die Möglichkeit für sein Kind einen Teilzeitplatz zu buchen. Nach meiner Erfahrung besuchen die meisten Kinder die Krippe aber von 8:30/9:00 bis 15:30/16:00.

Erste Anlaufstelle für Informationen zu den Krippen in der Nähe des Wohnortes ist die Internetseite der Stadt. Die Anmeldung für einen Krippenplatz ab September/Oktober findet im Frühjahr statt (zwischen März-April). Das Krippenjahr geht von September bis Juli. Im August sind die städtischen Krippen geschlossen. In unserer Stadt bleibt im Monat Juli nur eine der beiden Krippen geöffnet. Die Eltern haben die Pflicht nachzuweisen, dass beide in diesem Monat arbeiten und müssen dann ihre Kinder extra für den „nido estivo“ anmelden.

Die Kosten für die Krippe unterscheiden sich stark, je nachdem wer der Träger ist bzw. in welcher Stadt sich die Krippe befindet. In unserer Stadt in der südlichen Provinz von Mailand zahlt man für einen Ganztagsplatz von 160,40 Euro bis 556,40 Euro pro Monat. Damit liegt unsere Stadt vor den umliegenden Kommunen. Die Kosten bei städtischen Krippen sind einkommensabhängig. Sie setzen sich aus einem festen Monatsbetrag und einem täglichen Essensbetrag zusammen. Wie bei den Kindergärten zahlt man den Betrag im Folgemonat per MAV.

Eine öffentliche Diskussion betreffs fehlender U3 Plätze wie in Deutschland gibt es in Italien nicht (bzw. habe ich, die sich sehr für das politische Geschehen interessiert, diese nicht mitbekommen). Ob dies nun an der geringeren Nachfrage oder an ausreichend Plätzen liegt, entzieht sich meiner Kenntnis.
Die Eingewöhnungszeit ist mit zwei Wochen sehr (bzw. nach meiner Ansicht zu) kurz.

In der städtischen Einrichtung, die meine Tochter für zwei Jahre besucht hat, gibt es drei Gruppen (drei Monate – ein Jahr, ein – zwei Jahre und zwei – drei Jahre). Ihre Gruppe besuchten im zweiten und dritten Jahr 28-30 Kinder (wobei in der Regel nie alle gleichzeitig da waren). Für diese Kinder waren vier Erzieherinnen verantwortlich, die jedoch nicht alle ständig gleichzeitig anwesend waren. Für Aufgaben wie Tischdecken, Anrufe entgegennehmen, Türaufmachen usw. gibt es die sogenannten „bidelle“ (auf Deutsch soviel wie Hausmeisterinnen).

Trotz der, nach meiner Meinung, sehr hohen Kinderanzahl und des nicht wirklich optimalen Kinder-Erzieherinnen-Schlüssels hat sich unsere Tochter dort (und auch wir Eltern) sehr wohl gefühlt.

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